Öffentliches Grün mit Vorbildcharakter: „Goldener Ginkgo“ für Andre Jankwitz
Deutsche Gartenbau-Gesellschaft ehrt Leiter des Pirmasenser Garten- und Friedhofsamts für herausragendes Engagement auf dem Gebiet der Entwicklung und Gestaltung öffentlicher Freiräume
Ehre, wem Ehre gebührt: Andre Jankwitz hat heute den „Goldenen Ginkgo“ erhalten. In seiner Funktion als Präsident der Deutschen Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. (DGG) überreichte Prof. Dr. Klaus Neumann den bundesweit verliehenen Preis an den Amtsleiter des Pirmasenser Garten- und Friedhofsamtes – Corona-bedingt ein knappes Jahr nach der Bekanntgabe. Mit der nicht dotierten Auszeichnung würdigt die DGG das herausragende Engagement von Andre Jankwitz bei der Entwicklung und Gestaltung des öffentlichen Grüns der westpfälzischen Stadt. Er steht als Preisträger jetzt in einer Reihe mit früheren Gewinnern aus kommunalen Verwaltungen beispielsweise 2020 von Münster, 2019 von Hamburg und 2018 von Düsseldorf.
Für die nachhaltige Gestaltung seiner Grünflächen, Parks und Spielplätze trägt Pirmasens zudem seit 2020 das renommierte Siegel „StadtGrün naturnah“ in Silber.
Im Rahmen eines kleinen Festprogramms wurde zunächst im Strecktalpark, dem größten Park der Stadt, ein Ginkgo-Baum gepflanzt. Anschließend erfolgte im Kulturzentrum Forum ALTE POST die Überreichung der Preisplakette und -Urkunde an Andre Jankwitz. Bei der Preisverleihung anwesend war neben der Stadtspitze um Oberbürgermeister Markus Zwick auch Michael Schieler als früherer Beigeordneter der Stadt und langjähriger Wegbegleiter von Andre Jankwitz.
Der studierte Landschaftsarchitekt und gelernte Gärtner Andre Jankwitz (62) leitet seit dem Jahr 2000 das Gartenamt von Pirmasens und hat seither viele ganz unterschiedliche Projekte verantwortet. So war er unter anderem maßgeblich an der Gestaltung des Landschaftsparks Strecktal und des naturnahen Hochschul-Campus beteiligt. Zudem forciert er das Thema Biodiversität und unterstützt den Erhalt des Alten Friedhofs, einer zentrumsnahen Anlage mit zahlreichen historischen Grabmalen und einem alten Baumbestand. Die Initiative „Essbare Stadt“ hat Andre Jankwitz ebenfalls entscheidend geprägt: An mehreren Stellen in der Stadt und den Ortsbezirken von Pirmasens können sich Einwohner an frei zugänglichem Spalierobst und Obststräuchern bedienen sowie auch an Salaten und Gemüse. Für seinen Berufsstand bringt sich Andre Jankwitz außerdem ehrenamtlich ein und fungiert seit Sommer 2010 – mit kurzer Unterbrechung – als Sprecher der Gartenamtsleiterkonferenz der Landesgruppe Rheinland-Pfalz und Saarland. Darüber hinaus ist er der zweite Vorsitzende der Kreisgruppe Pirmasens von POLLICHIA, des traditionsreichen Vereins für Naturforschung, Naturschutz und Umweltbildung.
„Zum Menschsein gehört die Natur, in der Stadt die urbane Natur, die Grünflächen, die Parkanlagen, die Gärten. Deshalb und dafür sind die kommunalen Fachämter für die Lebensqualität in unseren Städten so lebenswichtig und unabdingbarer Part für den sozialen Frieden in der Stadt. Es braucht die Kompetenz und gute Existenz kommunaler Garten und Grünflächenämter, die den gegenwärtigen Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind. Dass unsere Lebensqualität, unser Pflanzen-, Tier- und Artenreichtum erhalten bleiben und unsere Städte und Gemeinden nicht zerstört werden, dafür sind Garten- und Grünflächenämter die Garanten – und Menschen wie Andre Jankwitz, der Leiter des Pirmasenser Garten- und Friedhofsamtes. In Pirmasens sehen wir das positive Gegenbeispiel zu teilweise desaströsen Zuständen im öffentlichen Grün- und Freiraum in vielen deutschen Großstädten. Ihnen und auch der Stadtverwaltung vielen Dank für Ihre Arbeit und das Engagement für das städtische Grün!“, bringt es Prof. Neumann in seiner Rede auf den Punkt.
„Meine langjährige und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit Andre Jankwitz startete bereits 1983 mit den Plänen zur Umgestaltung des Strecktals und sie war das Muster für viele zukünftige Aktionen. Hinzu kam, dass wir beide – und ohne dass wir uns gegenseitig überzeugen mussten – von der Bedeutung des Naturschutzes und der Wichtigkeit des öffentlichen Grüns für die Stadtgesellschaft überzeugt waren. Mit seiner jahrelangen engagierten Arbeit hat er zahlreiche Projekte angestoßen, die ökologisch sinnvoll, ökonomisch ausgewogen und von einem hohen sozialen Nutzen waren. Andre Jankwitz hat sich dadurch bei mir, dem Kollegium der Verwaltungsspitze und auch der Bevölkerung eine hohe Reputation erworben. Mein herzlicher Dank geht an ihn als einen ganz besonderen, begeisterten Mitarbeiter“, so Michael Schieler in seiner Laudatio zum Preisträger.
„Ich freue mich sehr, dass Andre Jankwitz diese große Ehre zuteilwird. Die Auszeichnung dokumentiert, dass seine Arbeit weit über die Grenzen unserer Stadt hinaus wertgeschätzt wird und in Fachkreisen hohe Anerkennung genießt. Der Preis unterstreicht in besonderer Weise die Bedeutung kommunaler Grünflächen für die Pirmasenser Lebensqualität. Damit untrennbar verbunden ist der Erholungs- und Freizeitwert unserer Parks und Spielplätze“, zeigte sich der Pirmasenser Oberbürgermeister Markus Zwick begeistert über die Auszeichnung.
Hintergrund „Goldener Ginkgo“
Die Deutsche Gartenbau-Gesellschaft 1822 e. V. (DGG) stiftet zur Förderung der kommunalen Gartenkultur den Preis „Goldener Ginkgo“. Seit 2011 wird die nicht dotierte Auszeichnung an Persönlichkeiten kommunaler Verwaltungen oder Institutionen verliehen, die sich mit besonderem Engagement für die Entwicklung und Gestaltung des öffentlichen Raumes eingesetzt haben. Es werden insbesondere Leistungen gewürdigt und gefördert, die im Hinblick auf die Qualifizierung öffentlicher Freiraumsysteme und grünpolitisch herausragende Einzelprojekte beispielhaft für ihre eigene Stadt wirken oder eine nachhaltige positive Wirkung auf andere Kommunen haben. Desgleichen können ideelle Leistungen ausgezeichnet werden, die neue, weiterführende und zukunftsorientierte Konzepte und Lösungsansätze für die Arbeit städtischer Gartenämter in Deutschland bieten.
Die DGG beruft die Kuratoriumsmitglieder, die den jährlichen Preisträger ermitteln. Das Vorschlagsrecht haben die Mitglieder des DGG-Präsidiums bzw. des Kuratoriums. Das Kuratorium trifft die Entscheidung über die eingereichten Vorschläge. Die Entscheidung muss einstimmig getroffen werden; sie ist unabhängig zu fällen und endgültig.
Ergänzendes zur Stadt Pirmasens
Erste urkundliche Erwähnung fand Pirmasens um 850 als „pirminiseusna“, angelehnt an den Klostergründer Pirminius. Der als Stadtgründer geltende Landgraf Ludwig IX. errichtete im heutigen Pirmasens die Garnison für ein Grenadierregiment, es folgten 1763 die Stadtrechte. Am südwestlichen Rand des Pfälzerwalds gelegen und grenznah zu Frankreich ist das rund 42.000 Einwohner zählende, rheinland-pfälzische Pirmasens wie Rom auf sieben Hügeln erbaut. In ihrer Blütezeit galt die Stadt als Zentrum der deutschen Schuhindustrie und ist in dieser Branche heute noch wichtiger Dreh- und Angelpunkt; davon zeugen unter anderem der Sitz der Deutschen Schuhfachschule, des International Shoe Competence Centers (ISC) oder der Standort der ältesten Schuhfabrik Europas. Zu den tragenden Wirtschaftsbereichen zählen unter anderem chemische Industrie, Kunststofffertigung, Fördertechnik-Anlagen und Maschinenbau. Pirmasens positioniert sich heute als Einkaufsstadt mit touristischem Anspruch und gut ausgestattetem Messegelände. Seit 1965 wird eine Städtepartnerschaft mit dem französischen Poissy gepflegt. Weitere Informationen sind unter http://www.pirmasens.de erhältlich.
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