Arup stellt Leitfaden für die technische Gebäudeausrüstung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip vor
Berlin, 15. April 2019 – Das weltweit tätige Planungs- und Beratungsunternehmen Arup hat einen Leitfaden für die Umsetzung des Cradle to Cradle-Konzeptes in der technischen Gebäudeausrüstung veröffentlicht. Das Dokument soll Ingenieure und Architekten dabei unterstützen, zirkuläre Prinzipien in die Planung der Gebäudetechnik zu integrieren. Der rund 240 Seiten umfassende Leitfaden kann kostenlos auf der Unternehmenswebsite heruntergeladen werden.
Das Cradle to Cradle-Prinzip – der englische Begriff bedeutet übersetzt „von der Wiege zur Wiege“ – steht für einen geschlossenen Stoffkreislauf, bei dem kein Abfall im herkömmlichen Sinn entsteht. Bauprojekte, die nach diesem Prinzip entwickelt werden, nutzen recycelte und recycelbare Rohstoffe – das Gebäude wird sozusagen zu einer Materialbank, auf die später wieder zugegriffen werden kann. Das Wohlergehen von Nutzer und Natur steht dabei im Vordergrund: Das Gebäude soll das Baugrundstück nicht mehr belasten, als wenn es unbebaut bliebe, es wird mit regenerativer Energie betrieben, und nur gesunde Materialien dürfen verbaut werden.
Der von Arup erarbeitete Leitfaden zeigt, wie das Cradle to Cradle-Prinzip in den Gewerken der technischen Gebäudeausrüstung umgesetzt werden kann und beschreibt dies für alle Gewerke:
-Abwasser- und Wasseranlagen
-Gasanlagen und Brennstoffe
-Wärmeversorgungsanlagen
-Lufttechnischen Anlagen
-Kälteanlagen
-Starkstromanlagen
-Fernmelde- und informationstechnische Anlagen
-Förderanlagen
-Nutzungsspezifische und verfahrenstechnische Anlagen
-Gebäudeautomation
Für jeden Anlagentyp werden jeweils Kriterien und Maßnahmen zur Umsetzung des Cradle to Cradle-Prinzips etabliert, Systeme und Materialien auf ihre Brauchbarkeit untersucht und die entsprechenden Ergebnisse zusammengefasst. Der Leitfaden bietet damit eine umfassende Orientierungshilfe für den gesamten Planungsprozess – von der Grundlagenermittlung und Systemauswahl bis hin zur Auswahl geeigneter Materialien.
„Dieser Leitfaden ist ein wichtiger und mutiger erster Schritt, der hoffentlich zu vielen weiteren Debatten zur Materie führen wird. Ich begrüße die Bemühungen, das Cradle to Cradle-Prinzip auch in der technischen Gebäudeausrüstung umzusetzen, und freue mich auf weitere Iterationen“, lobt William McDonough, ein Vordenker im Bereich nachhaltiger Gestaltung und Co-Autor des im Jahr 2002 erschienenen Buches Cradle to Cradle: Remaking the Way We Make Things, das Dokument im Vorwort.
„Wir sehen diesen Leitfaden als einen möglichen Ausgangspunkt für eine von Cradle to Cradle inspirierte Planung der Gebäudetechnik“, erklärt Dipl.-Ing. Karsten Jurkait, Associate Direktor bei Arup und einer der beiden Verfasser des Leitfadens. „Wir erläutern, was ein Planer in jeder Leistungsphase der Planung wissen und entscheiden muss, und geben jeweils eine Zusammenfassung unserer Forschungsergebnisse, die den notwendigen Recherche- und Bewertungsprozess nachhaltig verkürzt.“
Eine Gebäudeplanung nach dem Cradle to Cradle-Prinzip erfordert eine ganzheitliche Lösung, die sämtliche Gewerke einbezieht. Der Leitfaden von Arup schließt damit eine wichtige Lücke und bietet, was bisher gefehlt hat: eine umfassende Orientierungshilfe für alle Gewerke der technischen Gebäudeausrüstung.
Den vollständigen Leitfaden können Sie auf der Website von Arup herunterladen:
https://www.arup.com/perspectives/publications/promotional-materials/section/guideline-for-building-services-design-inspired-by-cradle-to-cradle-concept?query=cradle
Arup ist ein weltweit tätiges, unabhängiges Planungs- und Beratungsbüro und die kreative Kraft hinter vielen der weltweit bedeutendsten Projekte der gebauten Umwelt. Mit 14.000 Planern, Ingenieuren und Beratern in 35 Ländern bietet Arup innovative und nachhaltige Lösungen für unterschiedlichste Branchen und Märkte. In Deutschland liefert Arup mit rund 280 Experten an den Standorten Berlin, Frankfurt am Main und Düsseldorf maßgeschneiderte Lösungen zu allen Anforderungen – von der Fachplanung einer Spezialdisziplin bis zu komplexen, interdisziplinären Projekten.
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